Vegane Bärlauch-Schneebällchen mit Rotweinsauce

Vegane Bärlauch-Schneebällchen mit Rotweinsauce

23. März 2020 2 Von Winona

Dies ist ein Beitrag aus der (sich hoffentlich bald etablierenden) Reihe: „Was kann ich mit Kartoffeln machen?“ Bei der letzten Foodsharing-Abholung tauchte die Frage mal wieder auf. Denn Kartoffeln, vor allem mehligkochende, gibt es immer. Und viele davon. Da bin ich als gebürtige Saarländerin gerüstet. 😎 Das Saarland ist schließlich nicht nur das Bundesland von Krumpernsupp und Dibbelabbes, nein, an der Spitze der Kartoffelgerichtdisziplin stehen für mich Schneebällchen. Man könnte sie auch als saarländische Gnocchi bezeichnen – der Unterschied ist im Grunde nur, dass Schneebällchen rund und etwas größer sind. Meine Oma hat sie perfektioniert und die normalerweise eihaltigen Klößchen gerne in Butter gebadet… Aber siehe da: Es funktioniert genauso in vegan. Mit dem ersten Bärlauch drin und einer Rotweinsauce dazu wird es deftig-winterlich und frühlingshaft zugleich!

 

Für 4 Personen:

 

Für die Schneebällchen:

1kg mehligkochende Kartoffeln

Ca. 500g Weizenmehl Typ 550

Mindestens 1 TL Salz

Muskat

Ein kleiner Bund Bärlauch

Optional: 2 EL Kichererbsenmehl

 

Für die Sauce:

1 EL pflanzliches Öl

1 große Zwiebel

½ Stange Lauch

250ml Rotwein

200ml Gemüsebrühe (z.B. selbstgemacht)

2 EL Zucker

1 TL Piment

Salz, Pfeffer

Optional: 1 EL Speisestärke

 

1. Zuerst koche ich die Kartoffeln in Wasser in einem großen Topf für ungefähr 20 Minuten, bis sie weich sind.

2. In dieser Zeit würfle ich eine Zwiebel und schwitze sie für 2-3 Minuten in Öl in einem Topf an. Ich schneide den Lauch in Halbringe und dünste ihn für 5 Minuten auf mittlerer Hitze mit. Dann gieße ich den Rotwein und die Brühe an, gebe sie Gewürze hinzu und lasse alles auf kleiner Flamme mit geschlossenem Deckel köcheln.

3. Den Bärlauch hacke ich fein. Sobald die Kartoffeln weich sind, gieße ich sie ab, lasse sie kurz auskühlen und pelle sie. Danach mit einem Kartoffelstampfer zu Brei verarbeiten oder durch eine Kartoffelpresse drücken.

4. Nun gebe ich nach und nach Mehl zum Kartoffelbrei, bis eine Masse entstanden ist, die nicht mehr (oder nur noch wenig) klebt. Das sind etwa zwei Teile Kartoffeln, ein Teil Mehl – hier ist es wichtig, sich auf sein Gefühl für eine formbare Teigmasse zu verlassen. Ich gebe den gehackten Bärlauch dazu, salze ordentlich und gehe auch mit dem frisch geriebenen Muskat nicht sparsam um. Abschmecken!

5. Als nächstes rolle ich mehrere ca. 5 cm dicke „Teig-Würste“ auf Küchenbrettern und schneide sie mit einem Messer in gleichgroße Stücke. Diese rolle ich dann zwischen nassen Händen zu Klößchen, ungefähr in der Größe von Tischtennisbällen.

6. Ich erhitze nun einen großen Topf mit Wasser. Sobald es kocht, gebe ich ein „Test-Schneebällchen“ hinein. Wenn es zusammenhält und nach 5 Minuten an der Oberfläche schwimmt, stimmt alles in Sachen Kartoffelstärke. Das ist übrigens auch der Normalfall. (Wenn nicht, die Bällchen wieder verkneten, dem Teig Kichererbsenmehl und ggf. mehr Weizenmehl hinzufügen und neu starten.)

7. In etwa drei Touren gebe ich nun die Schneebällchen in das Kochwasser und siebe sie mit einem Schaumlöffel ab, sobald sie oben schwimmen. Die fertigen Bällchen gebe ich vorsichtig in ein möglichst großes Sieb zum Abtropfen.

8. In der Zwischenzeit nehme ich den Topf mit den Saucen-Zutaten kurz vom Herd und zerkleinere sie mit einem Pürierstab zu einer sämigen Masse. Ggf. füge ich Speisestärke hinzu, um die Sauce zu binden, die ich noch mal kurz aufkoche und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecke.

9. Die fertigen Schneebällchen serviere ich nun entweder direkt in der Sauce – oder ich brate sie in Öl noch mal einige Minuten an, bis sie leicht gebräunt sind. So habe ich es zuletzt gemacht. Hierbei ist es allerdings wichtig, vorm Braten ca. 15 Minuten zu warten, bis die Bällchen abgekühlt sind. (Sonst gibt es Matsch in der Pfanne.)

Dazu gab es außerdem noch einen knackigen grünen Salat mit Kernen und in Semmelbröseln geschwenkten Blumenkohl. Was für ein Abendessen!