Warum Nachhaltigkeit beim Essen anfängt

Warum Nachhaltigkeit beim Essen anfängt

24. März 2019 0 Von Jenni

Dieses Thema liegt mir besonders am Herzen. Nicht nur weil es brisant ist, sondern auch weil es ein Verbindungsglied darstellt zwischen fast all unseren Blogbeiträgen, Rezepten und dem Sinn der ganzen Bloggerei. Auch ist es der Artikel, der mir die meisten Schwierigkeiten mit dem Schreiben bereitet, da es sich um solch ein komplexes Themenfeld handelt, das viele Faktoren beinhaltet.  Aber es geht mir in erster Linie auch darum, euch an meinem Lern- und Denkprozess um dieses riesige Thema, teilhaben zu lassen. So möchte ich zumindest aufschreiben und teilen, was mich im letzten Jahr beschäftigt hat und letztlich dazu geführt hat, dass wir diesen Blog gestartet haben.

Also viel Spaß beim Eintauchen in die Sphären des nachhaltigen Sellerie-Lebens.

 

Nachhaltigkeit: Das habe ich schonmal gehört, aber was bedeutet das eigentlich genau?

Nachhaltigkeit ist zurzeit in aller Munde und hat sich in relativ kurzer Zeit zum „neuen“ Trendbegriff erklären lassen. Über 34 Mio. Einträge findet man bei Google, wenn man nach dem Begriff Nachhaltigkeit sucht. Im Englischen („sustainability“) sind es sogar fast 830 Mio. (Stand 23.03.2019; Anmerkung: Im Juli 2018 waren es noch 22.000 und 150.000!!!). Dazu kommt, dass ein nachhaltiger Lebensstil sich als Trendbewegung (zumeist in den hippen Junge-Leute-Vierteln der Großstädte) durchgesetzt hat und schon das Lebensgefühl mindestens einer halben Generation beschreibt.

Dabei ist das mit dem nachhaltigen Leben leider nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. Das beginnt schon mit der Definition. Was ist eigentlich Nachhaltigkeit? Unter den Millionen Einträgen findet man bestimmt genauso viele Definitionen. Jeder hat jedoch eine Idee davon, dass Nachhaltigkeit irgendwas damit zu tun haben muss, dass man so produziert und konsumiert, dass die Erde möglichst wenig dabei kaputt geht und Mensch und Tier dabei möglichst wenig Leid erfahren, und dass es generell allen möglichst lange möglichst gut geht (nachhaltig nun mal eben).

Jeder hat irgendwie eine Idee davon, dass Autofahren umweltschädlich ist, Kühe zu viele Gase in die Umwelt pupsen, die Abholzung des Regenwaldes nicht gut für das Klima ist. Und vielleicht sogar davon, dass die Polkappen wichtig sind für die Kühle und den Golfstrom und dass wir in vier Jahren alle tot sind, wenn die Bienen aussterben. Und wieder andere haben natürlich auch immer die richtige Antwort darauf: umsteigen aufs Fahhrad und ÖPNV, kein Überseeurlaub, Solarstrom, Windkraft, usw…. Auch beim Essen fällt den meisten Leuten was ein: vegetarisch, vegan, saisonal, regional, bio, plastikfrei und was es sonst noch alles so als Lösungsvorschläge gibt. Doch spätestens, wenn man im Rewe steht und sich zwischen der in Plastik verschweißten Bio-Gurke aus Spanien und der regionalen konventionellen (ganz normal, nicht-ökologisch hergestellten) Gurke entscheiden muss, treten die ersten Fragen auf.

Vorausgesetzt man hat überhaupt Zeit, Muße und Geld sich mit solchen Fragen befassen zu können. Es kann sich ja nicht jeder gleich einen Tesla kaufen und sich Solarplatten aufs Dach montieren lassen. Die Auswahl der nachhaltigen Weltrettungsprodukte scheint schier unendlich und lässt sich aber nicht nur im Großen finden, sondern auch im Kleinen ist das Angebot riesig: Menstruationstassen, selbstgemachte Wattepads, Second-hand-Klamotten, Bambus-Kaffeebecher, Bio-Fair-Kleidung, Haarwaschseifen, True-Fruits©-Flaschen-Deckel und und und… Dass man da als Verbraucher*in schnell mal überfordert ist, ist kein Wunder. Was davon ist wirklich nachhaltig? Wie gut ist das umsetzbar? Muss ich mich dafür einschränken und wie sehr? Ist das grade trendy oder wirklich sinnvoll? Brauche ich das? Kann ich im Kleinen überhaupt etwas bewirken? Hat mein Konsum irgendwelche Auswirkungen? Oder ist vielleicht die einzige Möglichkeit der Verzicht? Wo liegt überhaupt meine Verantwortung als Verbraucher*in?

Diese Fragen beschäftigen uns nun schon seit einer ganzen Weile und während wir uns über einige dieser Themen informiert und viel gelesen, recherchiert und nachgefragt haben, sind uns doch noch viele Unstimmigkeiten und Schwierigkeiten aufgefallen.

Und nun möchten wir gerne alle, die es interessiert, an diesem Prozess teilhaben lassen. Wir laden euch ein, zu lesen, zu teilen, zu kommentieren und uns jederzeit Rückmeldung zu geben. Also, los geht’s.

 

Warum also fangen wir beim Essen an?

Ganz einfach: Wir alle müssen essen. Jeden Tag. Und wir alle müssen Essen beschaffen. Jeden Tag.

Die Beschaffung und das Konsumieren von Nahrungsmitteln nehmen bei allen Menschen weltweit einen zentralen Punkt ein. Wir hier in Deutschland oder Europa gehen nicht mehr jagen und sammeln (bis natürlich auf einige wenige Ausnahmen), sondern wir gehen einkaufen.

Jeden Tag konsumieren wir aufs Neue – im Supermarkt, auf dem Markt, bei Einzelhändlern oder im Internet. Und das ist das Besondere daran. Jeden Tag gibt es aufs Neue eine Möglichkeit, sich ein paar Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit zu machen, sich zu informieren und kleine oder große Taten zu vollbringen.

Man muss sich (zum Glück) nicht jeden Tag überlegen, ob man jetzt das Elektroauto kauft oder ob es die alte Kiste noch ein paar Jahre macht (Letzteres kann übrigens sogar nachhaltiger sein!), ob man mit dem Flieger in Urlaub fliegt oder ob es doch mal die Nord- oder Ostsee, die Eifel oder einfach Balkonien sein kann. Aber wir alle müssen jeden Tag essen.

Man kann sich auch fragen, wie solch eine Kleinigkeit wie unser Essen Auswirkungen von globalem Ausmaß haben soll und warum denn ausgerechnet wir (du, ich, man) uns jetzt damit befassen sollen. Aber wenn man sich mal überlegt, dass wir bald 10 Milliarden Menschen auf dieser Welt sein werden und wir alle, wie schon erwähnt, jeden Tag essen müssen, kommt da schon Einiges zusammen. Um genau zu sein so viel, dass wir die Erde, mit einem Konsum wie den, den die Menschheit aktuell betreibt, ziemlich ausbeuten. Hinzu kommt, dass zu oft überhaupt nicht nachhaltig mit den vorhandenen Ressourcen und eigentlich nachwachsenden Rohstoffen umgegangen wird.

 

Es ist viel schlimmer, als du denkst [1]

Was ist da eigentlich gerade los in der Welt? Das muss man sich leider unwillkürlich fragen, wenn man anfängt sich mit der Ernährungssituation und der Lebensmittelindustrie im Zeitalter der Globalisierung zu befassen. Tatsächlich ist die Lebensmittelindustrie nicht allein zum Ernähren der Menschheit da, sondern über das letzte Jahrhundert hinweg zu einem riesigen Wirtschaftskonglomerat mutiert, welches auch für viel, viel, viel Leid und Elend und paradoxerweise auch für Hunger in der Welt verantwortlich ist. Und eben auch für viele Umweltschäden.

Wo also fangen wir an? Das ist schwierig zu sagen, denn letztlich ist zur heutigen Zeit alles irgendwie miteinander verwoben – und genau das macht es so schwer für den Einzelnen, da annähernd noch durchzusteigen. Ein paar ausgewählte Themen werde ich versuchen, hier verständlich und kurz darzustellen, um ein grobes Bild davon zu vermitteln, wie denn nun Essen, Klimawandel und Nachhaltigkeit zusammenhängen können:

 

Beginnen wir zum Beispiel mit dem Raubbau. Was ist das? In erster Linie bedeutet Raubbau die Überbeanspruchung von Ressourcen, Bodenflächen oder Erden, insbesondere im (Regen-)Wald. Bäume werden dort (brand-)gerodet, um die Flächen als Anbauflächen nutzen zu können. Das (brand-)roden des Regenwaldes ist in mehrfacher Hinsicht schlimm: Zum einen gehen große CO2 Speichermöglichkeiten und Umwandler verloren und zum anderen werden Unmengen an CO2 freigesetzt die im Boden gespeichert sind. Zudem geschieht dies natürlich nicht immer mit Rücksichtnahme auf die Ansiedler, deren territoriale Grenzen oder lebensnotwendige Umgebungsbedingungen.

In der Regel werden auf solchen (brand-)gerodeten Flächen dann Nahrungsmittel angebaut, die relativ schnell wachsen. Am bekanntesten sind die Probleme durch den Anbau von Ölpalmen und Soja. Unmengen an wertvollen Landflächen werden für den deren Anbau genutzt, fast immer Monokulturen.

 

Das Problem mit Monokulturen ist bekannt: Wenn man immer nur ein und dieselbe Pflanze anbaut, vor allem ohne Brachzeiten oder Fruchtwechsel, verarmen die Böden. Wenn die Böden verarmen, muss mehr gedüngt werden. Zudem müssen Pestizide eingesetzt werden. Diese wiederum führen dazu, dass der Boden noch mehr kaputt geht, da alles um die Pflanze herum abstirbt. Es muss noch mehr gedüngt werden, noch mehr Pestizide, der Boden verarmt noch mehr. Er trocknet dadurch auch aus (Desertifikation) und wird komplett unfruchtbar. Wenn es jetzt regnet, passiert etwas, das der Anbaufläche den Rest gibt. Nämlich die Erosion, also das Abfließen des (Mutter-)Bodens. Auch durch Wind kann der Boden restlos abgetragen werden. Das Gebiet ist dann nicht mehr oder nur unter hohem (gen-)technischen und finanziellen Aufwand nutzbar. Also auf zur nächsten Gebietserschließung.

 

Interessant ist, dass etwa 80% des Sojas, das beispielsweise in den Regenwaldgebieten angebaut wird, direkt zu Tierfutter verarbeitet wird [2]. Ironischer weise wird der Raubbau allzuoft damit gerechtfertigt, dass er zum Wohle der Menschheit geschieht, die schließlich versorgt werden müsse. Der größte Teil des in den Regenwaldgebieten angebauten Sojas wird somit garnicht vom Menschen verzehrt, sondern an Nutztiere verfüttert (Anmerkung: Im Internet kursiert die Information, dass nur 2% des Weltweit angebauten Sojas vom Menschen konsumiert werden, dafür gibt es jedoch keine Quelle und hinreichenden Datenlage).

Deutschland importiert vergleichsweise wenig Soja aus aller Welt [3]  um die ca. 12 Mio. Rinder, 23 Mio. Schweine und 40 Mio. Hühner jährlich [4] durchzufüttern. Der größte Importeur von Soja ist China. Fast ein Drittel aller Anbauflächen weltweit werden so für die Futterproduktion verwendet [5]. Dabei sind dieses Soja oder anderes Getreide, das verfüttert wird, Lebensmittel, die auch vom Menschen direkt konsumiert werden könnten, ohne den Umweg über die Tiere zu gehen [6]. Hochgerechnet benötigt man allein für die Herstellung eines Kilos Rindfleisch etwa 2,6 Kilo Getreide, 15.000 Liter Wasser, bis zu 49qm Fläche und produziert 20 Kg CO2 [7].

 

Und damit sind wir auch schon beim nächsten Thema angelangt: Massentierhaltung. Unser Fleischkonsum geht weit darüber hinaus, was die Erde verkraften kann. Ebenso wie beim Anbau von beispielsweise Soja, werden wahnsinnig große Flächen für das Halten von Tieren gerodet und genutzt. Auf diesen Flächen geschieht nicht nur unendliches Leid (was ein anderes Thema ist und an anderer Stelle Erwähnung finden soll) und Bodenzerstörung, die der des Raubbaus nahekommt, sondern auch eine irre Verschmutzung der Erde und der Lebensorganismen [8].

 

Denn es ist so: Unmengen an Tieren bringen leider Unmengen an Scheiße! Tierkot oder Gülle an sich ist erst einmal nichts Schlimmes – so kann er zum Beispiel sehr gut als Dünger eingesetzt werden, wodurch ein eigentlich natürlicher Kreislauf entsteht. Wäre da nicht die schiere Menge an Gülle, die es zu verteilen gilt. Gerade in Deutschland haben wir diesbezüglich ein Problem, da wir, bei vergleichsweise wenig Land, viele Tiere halten. Wird nun zu viel Dünger auf die Felder gegeben können, unter Umständen, die sehr nitratlastigen Tierexkremente nicht komplett von den Pflanzen aufgenommen werden und zusammen mit anderen Schadstoffen ins Grundwasser sickern. Und am Ende auch in die Flüsse und ins Meer, wo das zerbrechliche Ökosystem des Meeres schnell kippen kann und sowohl Pflanzen als auch Tieren dann als Lebensgrundlage verloren geht.

 

Eine weitere Folge der Massentierhaltung betrifft direkt unsere Gesundheit. Denn Massentierhaltung ist nur durch den flächendeckenden Einsatz von Medikamenten, fast immer Antibiotika, möglich. Diese werden häufig nicht nur gegeben, wenn ein Tier erkrankt, sondern präventiv allen Tieren zugeführt. Das ist ein Problem für die Menschen, denn bei solch einem großflächigen Einsatz von Antibiotika und schlechten hygienischen Bedingungen können sich Resistenzen bilden: Der Keim lernt quasi, das Antibiotikum zu umgehen. Es wirkt nicht mehr. Das Ganze kann also schwerwiegende Folgen für den Menschen haben [9].

 

Schließlich geht es noch um ein altbekanntes Thema: CO2. Es gelangt in die Atmosphäre und führt dort dazu, dass die Wärme der Sonne nicht wieder abgegeben werden kann und in der Atmosphäre verbleibt. CO2 wird durch jegliche Art von Verbrennung in die Luft geblasen. Zudem gibt es hohe CO2-Vorkommen in Waldböden, welche bei Rodung aufgebrochen werden. Letztlich pupsen und rülpsen unsere Kühe eine Menge Methan (was ein CO2 –Äquivalent ist). Das klingt zwar lustig, ist aber bei der wahnsinnigen Menge Rinder auf der Erde ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Insgesamt ist die Fleischindustrie mitverantwortlich für die meisten CO2 Emissionen weltweit [10]. Zusammengenommen (Rodung, Futterproduktion, Tierhaltung, Tiere, Vermarktung, Transport) werden hier mehr Abgase in die Atmosphäre gepumpt, als die Menschen täglich durch Autofahren produzieren [11].

CO2 und seine Äquivalente (z.B. Methan oder Lachgas) sind in hohen Mengen so gefährlich, weil sie die Wärmestrahlung der Sonne absorbieren und so die Atmosphäre aufheizen. Auf diese Weise verändern sie auch langfristig das Klima. Der natürliche Treibhauseffekt (link: http://www.moltke.de/inhalt/seite/natuerliche-treibhauseffekt )wird dadurch verstärkt.

 

Der Klimawandel und die flächendeckenden Veränderungen der Bodenbeschaffenheit selbst verändern wiederum die Wachstums- und Lebensbedingungen weltweit. Extreme Wettererscheinungen, Dürren und starke Regenfälle erschweren bereits in einigen Teilen der Erde den Anbau von Lebensmitteln [12]. Beispiele hierfür sind: sinkende Grundwasserspiegel wie beispielsweise in Kalifornien, die Ausbreitung von Unkräutern, Schädlingen, bakteriellen Infektionen und Pilzerkrankungen bei Pflanzen und folglich Missernten. Und damit ist letztlich wiederum die Ernährungssicherheit der stetig wachsenden Weltbevölkerung bedroht. Statt den Boden, der uns nährt, zu hegen und zu pflegen, wird er überwiegend zerstört – und damit auch die Lebensgrundlage der Menschen und aller Lebewesen [13].

 

Diese Beispiele, die ich hier aufgeführt habe, sind nur die Spitze des Eisbergs der Umweltsünden. Zahlreiche Themen wären hier ebenfalls erwähnenswert, wie zum Beispiel die Übersäuerung der Ozeane, das Korallensterben, die Plastikwüsten in Spanien, Essensvernichtung, Pestizide, Monsanto, Artenvielfalt und und und… Jedoch würden all diese Themen das Maß dieses Artikels deutlich sprengen, weshalb ich mich vorerst auf den Raubbau und die Fleischindustrie beschränkt habe. Letztlich ist der Zusammenhang zwischen Essen, Konsum, Klima und Nachhaltigkeit ein wenig deutlischer geworden, denke ich.

 

Was also tun?

Es muss etwas geschehen. Das ist klar. Und nach viel Lesen, Schauen und Suchen scheint mir eine der sinnvollsten Lösungen schlichtweg der Verzicht. Verzicht auf Plastik, Verzicht auf Fleisch, Verzicht auf Fisch, Verzicht auf alle zwei Jahre ein neues Handy, Verzicht auf Auto, Verzicht auf Fliegen,… . Dabei meine ich nicht den vollständigen Verzicht, natürlich. Das ist im Jahre 2019 keine Option mehr. Aber ein Verzicht auf das ständige Verfügbarseinmüssen aller vorstellbaren Güter. Ich denke, das ist etwas worüber wir reden können.

Es gibt wie oben schon beschrieben unzählige Möglichkeiten nachhaltiger zu leben. Es gibt viele Kleinigkeiten die man im Alltag ändern, und womit man einen kleinen Beitrag leisten kann. Sei es, keine Plastiktüten mehr zu verwenden und stattdessen loses Obst und Gemüse zu kaufen, eine Fahrgemeinschaft zu bilden, einen Flug weniger anzutreten, Papier zu sparen etc.

Was das Essen angeht, wird es immer am nachhaltigsten sein, saisonal und regional einzukaufen. Den Fleischkonsum zu reduzieren ist ebenfalls eine gute Maßnahme. Lieber seltener und dafür vielleicht etwas teurer und nachhaltiger produziert (z.B. Bio, oder beim Bauernhof um die Ecke). Frisch zu kaufen, zu kochen und generell Selbstgemachtes, kann ebenfalls eine gute Möglichkeit sein Ressourcen einzusparen. Reste zu verarbeiten und  aufzubrauchen, statt neu zu kaufen ist auch ein guter Schritt. Letztlich könnten wir uns alle auch mehr Gedanken darüber machen was uns unser Essen und unsere Umwelt denn wert sind. Denn – und hier rezitiere ich diverse Umweltschutzseiten: Es gibt keine Erde Nr.2!

Und hier findet ihr auch die Verbindung zu unseren Rezepten. Wir werden kein Fleisch und möglichst wenige tierische Produkte verwenden. Die Rezepte basieren vornehmlich auf frischen, saisonalen und regionalen Zutaten. Auch selbst gemachte Basic-Produkte probieren wir aus und lassen euch daran teilhaben. Außerdem möchten wir euch einladen, mit uns gemeinsam zu erforschen, wo unser Essen überhaupt herkommt und wie wir lernen können, mehr Wertschätzung für unser Essen zu entwickeln.

 

Spread the word

Einen letzten sehr wichtigen Punkt möchte ich hier noch anführen: Das alles bringt nichts, wenn wir unser Wissen und unsere Ideen für uns behalten. Teilt euer Wissen! Die wenigsten Menschen wollen, dass Mensch oder Planet ausgebeutet werden. Die wenigsten verschließen sich vor dem Dialog, sondern vor dem Verbot. Also: Spread the word, eat your greens, stay cool!

 

Links und Tipps zum Weiterlesen und Schauen:

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Bücher:

  • Wilfried Bommert & Marianne Landzettel – Verbrannte Mandeln: Wie der Klimawandel unsere Teller erreicht, dtv, 2017 (Die Autoren beschreiben zum einen wie die Menschen das Klima beeinflussen, aber vor allem zeigen sie dem Leser auf, wie kleinste Veränderungen im Ökosystem Folgen für die Lebensmittelproduktion haben können und so ein Teufelskreis entsteht. Wasser, Bodenerosion, Schädlinge und Pilze, aber auch Fluchtursachen… von allem ist etwas dabei. Das Buch liefert kurz und bündig viele Informationen, auch unangenehme).
  • Jonathan Safran Foer – Tiere essen, Kiepenheuer und Witsch, 2010 (Obwohl schon etwas älter hat dieses Buch nichts von seiner Aktualität verloren. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine lange und ernüchternde Entdeckungsreise, die zum einen persönliche Erlebnisse, aber auch Zahlen und Fakten beinhaltet und letzlich dem Leser aufzeigt was es eigentlich bedeutet Tiere zu essen. Wunderbares Buch).
  • Anton Hofreiter – Fleischfabrik Deutschland, Riemann Verlag, 2016 (Der Grünenpolitiker klärt auf, wie die Massentierhaltung in einer globalisierten Welt zu Zerstörung von Lebensgrundlagen und Ökosystemen führt und welche Rolle Deutschland dabei spielt. Sehr informativ. Gibt es auch als Diskussionsrunde zum anhören bei Fragen an den Autor in der SR2 Mediathek)

 

Quellen:

[1] Eigentlich „C’est pire que vous ne le croyez“ in dem Buch Petit manuel de résistence contemporaine von Cyril Dion (Actes Sud Editions, 2018), was mir als Überschrift denkbar passend erschien.

[2] Zusammenfassender Artikel mehrerer Studien: https://globalforestatlas.yale.edu/amazon/land-use/soy (Zugriff: 26.10.2018)

[3] https://www.bmel-statistik.de/landwirtschaft/tierhaltung/futtermittel/  (Zugriff: 26.10.2018)

[4] https://www.destatis.de (Zugriff: 24.03.2019)

[5] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2211912416300013 (Zugriff: 26.10.2018)

[6] http://www.taz.de/!5037351/ (Zugriff: 23.03.2019)

[7] https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch (Zugriff:26.10.2018)

[8] http://www.fao.org/docrep/012/i0680e/i0680e04.pdf (Zugriff: 26.10.2018)

[9] http://www.fao.org/antimicrobial-resistance/background/what-is-it/en/ (Zugriff: 26.10.2018)

[10] http://www.fao.org/news/story/en/item/197623/icode/ http://www.fao.org/news/story/en/item/197646/icode/ (Zugriff: 26.10.2018)

[11] https://news.un.org/ (Zugriff: 26.10.2018),

https://www.epo.de (Zugriff: 26.10.2018)

[12] http://www.fao.org/3/I9553EN/i9553en.pdf (Zugriff: 26.10.2018)

[13] Buch: Verbrannte Mandeln – Wie der Klimawandel unsere Teller erreicht von Wilfried Bommert und Marianne Landzettel, dtv, 2017